Hinter der Ornamentik Fassade verbirgt sich lautes, nahezu esoterisches Glück, auf klassische Weise in einem See von Blumen eingebettet. Es scheint, als ob die Geliebten auf eine für den Jugendstil so charakteristische Art und Weise völlig auf sich selbst zurückgezogen und außerhalb dieser Welt sind. Dieser Eindruck wird noch weiter vertieft durch die Verwendung von Goldfarben und Blattgold.
1907–1908 entstand Klimts berühmtestes Gemälde, Der Kuss. Es wurde in der Kunstschau Wien 1908 gezeigt und vom k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht sofort angekauft. Die Kunstschau wurde von der aus der Secession ausgetretenen Künstlergruppe um Klimt und von Josef Hoffmann in einem temporären Ausstellungsgebäude veranstaltet, das Hoffmann auf dem Grundstück des später gebauten Wiener Konzerthauses errichtete.
Gustav Klimt (1862-1918)
Als prominentes Mitglied der Künstlergruppe Sezession, die ganz neue künstlerische Wege einschlug, gilt Klimt als einer der wichtigsten Wegebereiter der modernen Malerei. Darüber hinaus beschwört sein ornamentaler Jugendstil unwiderruflich das Wiener Fin-de siècle-Gefühl herauf: elitär, bürgerlich-liberal, manchmal sogar dekadent-gefällig dekorativ. Die Kombination des monumentalen Stils, ja die nahezu byzantinisch anmutende Ornamentik und klassischen Symbolik schafft ein sehr erkennbares Oeuvre, vor dem Hintergrund der für seine Epoche so charakteristischen Romantik.
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